Ist mein Hund zu dick? - Teil 2


 

Wie angekündigt, hier der zweite Teil zum Thema "dicker Hund". Und wie versprochen die Auflösung was die Mensch-Hund-Beziehung mit dem Übergewicht zu tun hat.

Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass es einen Zusammenhang zwischen der Innigkeit der Mensch-Hund-Beziehung und dem Überwicht des Hundes gibt. 

Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse die herausgefunden wurden:
1. Die meisten übergewichtigen Hunde leben in Singlehaushalten
2. Hundehalter übergewichtiger Hunde haben keine Angst davor sich mit möglichen Krankheiten ihrer Hunde zu infizieren. Diese Hundehalter haben also kein Problem damit, 
    sich von ihrem Hund ablecken zu lassen, sei es an Händen, Armen oder gar im Gesicht.
3. Die Mehrheit der übergewichtigen Hunde darf mit im Bett des Hundehalters schlafen.
4. Besitzer übergewichtiger Hunde teilen ihr Essen mit dem Hund.
5. Oft ist es Hundehaltern übergewichtiger Hunde wichtiger dem Hund viel Futter anbieten zu können, anstatt hochwertiges Futter. Es wird lieber günstig und dafür viel   
    gekauft.
6. Hundehalter übergewichtiger Hunde schauen ihren Hunden gerne beim Fressen zu und freuen sich, wenn es dem Hund geschmeckt hat.
7. Halter übergewichtiger Hunde drücken ihre Zuneigung durch Leckerchen oder Futter aus.
8. Ungefähr 50 % der Besitzer unterschätzen die Gewichtssituation ihres Hundes.

Erkennst du dich in einigen Punkten oder sogar in mehreren Punkten wieder? Ich mich ehrlich gesagt schon in ein oder auch zwei 😊


Eine weitere ungarische Studie fand heraus, dass es bei übergewichtigen Hunden Parallelen zu übergewichtigen Menschen gibt. So sind übergewichtige Hunde sehr darauf bedacht, möglichst energiereiche Nahrung zu sich zu nehmen und versuchen ihre Nahrungsaufnahme zu maximieren. An dieser Studie nahmen insgesamt 91 Hunde verschiedener Rassen teil. Im ersten Durchlauf der Studie konnten die Hunde zwischen zwei Futternäpfen wählen. Im ersten Futternapf befand sich Futter minderer Qualität, im zweiten Napf war entweder Futter von deutlich besserer Qualität oder er war leer. Die übergewichtigen Hunde entschieden sich alle für den Napf mit dem besseren Futter, auch wenn sie Gefahr liefen, dass der Napf leer ist. Die Versuche, auf den Napf mit dem minderwertigen Futter aufmerksam zu machen, wurden ignoriert. Dies bedeutet, übergewichtige Hunde fressen lieber gar nichts als minderwertiges Futter. Im ersten Moment scheint dies überraschend, hätte man erwartet, dass sich die Hunde immer für die volle Schüssel entscheiden. Doch diese Beobachtung konnte auch an übergewichtigen Menschen gemacht werden. Übergewichtige Menschen essen lieber energiereiche Nahrung, die viel Zucker und Fett enthält.

Im zweiten Versuch des Experiments wurden zunächst zwei Futternäpfe in einem Raum platziert, und zwar so, dass sich die Futternäpfe an zwei unterschiedlichen Seiten des Raums befanden. In einem Napf befand sich immer Futter, der andere enthielt ein besonderes Leckerchen – allerdings nur manchmal. Nachdem die Hunde dies verstanden haben, wurde der Versuchsaufbau verändert. Jetzt wurde ein Hindernis in der Raummitte platziert, wodurch nicht sofort ersichtlich war, ob der zweite Napf gefüllt oder leer war. Hier zögerten die übergewichtigen Hunde und brauchten für eine Entscheidung länger als normalgewichtige Hunde. Dieses Verhalten bezeichnen die Wissenschaftler als „negative kognitive Verzerrung“. Dies bedeutet im Klartext, dass die fettleibigen Hunde bei einer unsicheren Belohnung zögerlich reagierten. Daraus kann man wiederrum ableiten, dass übergewichtige Hunde weniger Willens sind sich zu bewegen oder sich anzustrengen, wenn nicht sicher ist, ob es sich lohnt.

Ich finde diese Versuchsreihe spiegelt sehr gut unseren Alltag wider. Nicht selten hören wir, dass der Hund „kaum“ was frisst, seinen Napf mit Trockenfutter stehen lässt und erst abends das frisch gekochte Futter oder Nassfutter frisst. Oder wir bekommen zu hören, mein Hund hat heute noch gar nicht sein Futter angerührt. Er verweigert alles außer Leckerchen.

 

Etwas provokant, aber es soll zum Nachdenken anregen, wenn mir den ganzen Tag über Äpfel angeboten würden, ich aber sehr wohl weiß, wenn ich diese nicht esse, bekomme ich abends Pommes mit Mayo, wofür würde ich mich wohl entscheiden? 😉


 

 

 
 
 
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